Das Restaurant ist räumlich in zwei Komplexe gegliedert, in den Bar und Lounge-Bereich mit Patisserie und den Gastraum mit offenem Grill. Die Patisserie ist mit ihrem verspiegelten Buffet in einem kleinen Vorraum auf Straßenebene untergebracht. Daran angeschlossen ist die höher gelegene, über einige Stufen zu erreichende Bar. Der Raum ist dunkel gehalten, anthrazitfarbene Teppiche an den Wänden sorgen für eine gedämpfte Akustik. Hinter dem Tresenbereich öffnet sich die Lounge, die den Ebenholz-Tönen des Mobiliars und der Wandverkleidung im Barbereich mit dezenten Tönen einen Kontrast setzt.
Auch im Gastraum mit seinen 80 Sitzplätzen setzt sich die spannungsvolle Inszenierung der Gegensätze fort. Sowohl farblich, mit dunklen Tönen wie Umbra, Kastanie und Ebenholz und kräftigen Nuancen, wie Orange, Rot und Kupfer, als auch bei den Oberflächen. Kühle Materialien wie Glas, grauer Marmor oder Schiefer stehen warmen Materialien wie dem gebürsteten Eichenholz der Tische gegenüber.
Das Lichtkonzept sieht eine Spotbeleuchtung vor, die Tische und Teller in definierten Bereichen illuminiert, den Gastraum im indirekten Halbdunkel lässt. Transluzente Vorhänge aus kupferfarbenem Maschengewebe verbergen die Fenster und lassen innerhalb der einzelnen Sitzgruppen eine intime und gemütliche Atmosphäre entstehen.
Zentrales Element des Gastraumes ist der offene Grill mit einer Rückwand aus poliertem Kupfer und mit einer Deckenverkleidung aus Kupfergitter. Diese Gitter setzen in Kombination mit der Spotbeleuchtung im GTG an verschiedenen Stellen Akzente, dienen als Raumteiler und Zonierungselemente und als dekorative Akustikpaneele an der Decke.
Ein besonderer Clou des innenarchitektonischen Konzeptes ist die nur in eine Richtung wirkende Spiegelglasscheibe zwischen Bar und Restaurant-bereich. So können die Gäste an der Bar schon einen Blick in den helleren Gastraum werfen, die Gäste im Restaurant sehen eine Reflexion.
Die ins Untergeschoss gehenden Treppen führen nicht nur zu den Toiletten, sondern auch geradewegs in einen Alice im Wunderland-Moment. Der aus verschiedenen Volumen gebildete Flur ist radikal weiß gehalten und lässt die Raumgrenzen verschwimmen. Erleuchtet wird er von rhythmisch montierten Lichtboxen, die gleichermaßen Illumination und Installation sind. Über dem Abgang sind acht kurze Leuchten übereinander montiert, eine Ebene darunter schließen fünf lange, vertikal ausgerichtetes das Flurende ab.
Der ultraheiße Robata-Grill ist eine japanische Erfindung, die ihren Ausgang in einer idyllischen Fischerbucht im Nordon des Inselstaates nahm. Mit dem Ruder als Kochutensil brieten die Fischer ihren Fang direkt auf dem Boot über der offenen Flamme. Noch heute paddeln in den japanischen Küchen die Köche mit ganz ähnlichen Holzwerkzeugen, der Robata selbst aber ist inzwischen ein ausgefeiltes Kulturgut. Sein größtes Geheimnis ist eine spezielle Kohle, die mit Temperaturen bis zu 1000 Grad heißer ist als jede Konkurrenz. Aber auch mit so viel Feuer unter den Stäben ist der Robata eher ein Slow-Grill, den manche als den Aston Martin unter den Barbecues bezeichnen.
Patisserie ist eine vergängliche, aufwändige und äußerst ästhetische Inszenierung für den kurzen Augenblick des Genusses. Die Patisserie am Eingang funktioniert als To-Go-Tresen und gibt den Gästen einen Überblick über die kulinarischen Kunstwerke. Die Schaufläche ist komplett verspiegelt und von der Rückseite, die an die Bar anschließt, zugänglich.
Das Motiv des Interieurs wird in die visuelle Identität überführt. Wir haben für den Good Time Grill Wort- und Bildzeichen, Visitenkarten, Menü und eine von allen Geräten zugängliche Webseite grafisch und inhaltlich gestaltet. Produkt und Kommunikation gehen Hand in Hand – und alles was vom Good Time Grill kommt, sieht auch nach Good Time Grill aus.